Narzissmus kennen viele aus ihrer Kindheit
Narzissmus ist das Phänomen unserer Zeit, und social media hat die Inszenierung des Egos einem neuen Höhepunkt zugetrieben. Was wir beim Blick auf Autokraten, Populisten oder exzentrische Showstars leicht übersehen: Narzisstische Strukturen kennen viele von uns aus einer Zeit, als noch niemand von diesem Phänomen sprach – aus unserer Kindheit.
Narzisstische Strukturen werden weitergetragen
Viele Kinder der Jahrgänge 1930 bis 1945 sind von ihren Eltern nie wahr- und angenommen worden, haben erlebt, wie ihre Bedürfnisse ignoriert oder gar mit Gewalt unterdrückt wurden. Unter diesen Bedingungen kann sich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung entwickeln. Diese Muster der Eltern-Kind-Beziehung haben die Kriegskinder dann in ihre Familien und die Erziehung ihrer Kinder, der Kriegsenkel, hineingetragen – mit all den negativen Folgen, die sich bis heute auswirken. Denn wer Narzissmus aus dem Elternhaus kennt, gerät leichter an narzisstische Partner, in narzisstische Freundschaften. Die Mechanismen sind ja vertraut.
Narzissten fordern Bewunderung und ertragen nicht den Hauch von Kritik
Der Kontakt mit ihnen, zumal das Zusammenleben, kann enorm belasten. Narzissten wollen alles entscheiden. Halten ihre eigenen Ideen für göttlich, die der anderen für kompletten Unsinn. Sie bestimmen, kritisieren mit Hingabe und sind zugleich die größten Mimosen unter der Sonne. Sie fordern Lob, Begeisterung, Bewunderung und reagieren auf die leiseste Kritik zutiefst beleidigt. Sie, die Super-Egos, haben überhaupt kein Problem damit, andere für sich einzuspannen, ohne je etwas zurückzugeben. Und sie können völlig unerwartet den Kontakt abbrechen, wenn ihnen irgendetwas nicht passt.
Was hilft im Umgang mit Narzissten?
Eine komplexe Frage. Es ist eine Mischung aus Mitgefühl mit der inneren Not der Narzissten (ja, die gibt es), der Stärkung des eigenen Selbstwerts und dem Mut, Grenzen zu ziehen, auch wenn der Druck existenziell werden kann. Was aber unmittelbar hilft, ist der Austausch mit anderen in einer Gruppe von Betroffenen. Genau deswegen lade ich ein zu diesem Workshop.
Die Themen des Narzissmus-Workshops
Wir erforschen gemeinsam
- die Erfahrungen mit narzisstischen Eltern;
- narzisstisch geprägte Beziehungsmuster und -dynamiken;
- Erfahrungen mit Narzissten im Job;
- warum Narzissten auch Mitgefühl und Anerkennung verdienen;
- unsere eigene Kränkbarkeit;
- Glaubenssätze, die unseren Selbstwert beschädigen;
- Möglichkeiten, unseren Selbstwert zu stärken;
- den Wunsch und die Wege, Grenzen zu ziehen.
Was wir erleben werden
Wie alle Seminare, die ich gebe, wird auch dieser Narzissmus-Workshop geprägt sein von
- einer Atmosphäre von Offenheit, Empathie und Wertschätzung;
- einer unterhaltsamen Mischung aus fundierter Information und persönlichem Austausch;
- unterstützenden Gesprächen mit Humor und Anteilnahme.
Daten
Datum: 10. September 2023
Uhrzeit: 10 bis 17 Uhr
Beitrag: 98 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Die Zahl der Teilnehmer:innen ist auf 15 begrenzt.
Die Anmeldung kann bis zu 10 Tage vor dem Seminar kostenfrei storniert werden, danach nur noch, wenn es Nachrücker:innen auf der Warteliste gibt.